Impfungen für Kenia

Eine Safari in Kenia ist ein unvergessliches Erlebnis, doch die richtige gesundheitliche Vorbereitung ist entscheidend für eine unbeschwerte Reise. Viele Reisende sind unsicher, welche Impfungen wirklich notwendig sind und welche Gesundheitsrisiken in Kenia bestehen. Dieser umfassende Leitfaden gibt Ihnen alle wichtigen Informationen für die optimale medizinische Vorbereitung Ihrer Kenia-Reise.

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Impfungen für Kenia:

Pflichtimpfungen für die Einreise nach Kenia

Gelbfieberimpfung ist die einzige Pflichtimpfung für die Einreise nach Kenia, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Sie benötigen eine gültige Gelbfieberimpfung, wenn Sie aus einem Gelbfiebergebiet einreisen oder sich länger als 12 Stunden in einem Gelbfiebergebiet aufgehalten haben. Zu diesen Gebieten gehören viele Länder in West- und Zentralafrika sowie Teile Südamerikas.

Reisen Sie direkt aus Deutschland nach Kenia, ist keine Gelbfieberimpfung erforderlich. Planen Sie jedoch eine Rundreise durch mehrere afrikanische Länder oder einen Zwischenstopp in einem Gelbfiebergebiet, sollten Sie sich mindestens 10 Tage vor der Reise impfen lassen. Die Impfung ist lebenslang gültig und wird in einem internationalen Impfausweis dokumentiert.

Dringend empfohlene Impfungen

Hepatitis A ist die wichtigste empfohlene Impfung für Kenia-Reisende. Das Hepatitis-A-Virus wird über kontaminierte Nahrungsmittel und Wasser übertragen und kann zu wochenlanger Krankheit führen. Die Impfung bietet nahezu 100-prozentigen Schutz und sollte mindestens zwei Wochen vor der Reise erfolgen. Eine Auffrischung nach 6-12 Monaten gewährleistet langfristigen Schutz für 20-25 Jahre.

Hepatitis B wird durch Körperflüssigkeiten übertragen und ist besonders bei längeren Aufenthalten oder engem Kontakt zur lokalen Bevölkerung empfehlenswert. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen über sechs Monate, kann aber bei Zeitdruck als Schnellschema durchgeführt werden.

Typhus ist eine bakterielle Infektion, die durch kontaminierte Nahrungsmittel und Wasser übertragen wird. Besonders bei Reisen abseits der touristischen Pfade oder bei Aufenthalten in einfachen Unterkünften ist diese Impfung sinnvoll. Die Schluckimpfung muss spätestens eine Woche vor der Reise abgeschlossen sein.

Poliomyelitis (Kinderlähmung) sollte aufgefrischt werden, wenn die letzte Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt. Obwohl Polio in Kenia selten ist, empfiehlt die WHO eine Auffrischung für alle Reisenden in Entwicklungsländer.

Weitere mögliche Impfungen

Meningokokken-Meningitis kann in der Trockenzeit (Dezember bis März) in Nordkenia auftreten. Die Impfung ist besonders für Reisende empfehlenswert, die engen Kontakt zur lokalen Bevölkerung haben oder in einfachen Unterkünften übernachten.

Tollwut sollte bei Reisenden erwogen werden, die viel Zeit in der Natur verbringen oder mit Tieren in Kontakt kommen könnten. Die vorbeugende Impfung besteht aus drei Injektionen und vereinfacht die Behandlung nach einem Biss erheblich. Besonders bei Safaris, wo Kontakt zu Wildtieren möglich ist, kann diese Impfung sinnvoll sein.

Japanische Enzephalitis ist in Kenia sehr selten und nur bei speziellen Risikosituationen zu erwägen.

Die Höhenlage sorgt dafür, dass die Temperaturen auch während der wärmsten Monate erträglich bleiben. In der Region um Nairobi, die ebenfalls zum Hochland gehört, schwanken die Temperaturen zwischen 11°C und 21°C im Juli und zwischen 13°C und 26°C im Februar.

Malariaschutz - Das wichtigste Gesundheitsthema

Malaria ist das größte Gesundheitsrisiko in Kenia und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Das gesamte Land unter 2500 Metern Höhe gilt als Malariagebiet, einschließlich aller wichtigen Safari-Destinationen wie Masai Mara, Amboseli und Samburu.

Malariaprophylaxe ist für die meisten Kenia-Reisenden empfehlenswert. Die Wahl des Medikaments hängt von der Reiseroute, der Reisedauer und individuellen Faktoren ab. Atovaquon/Proguanil (Malarone) ist das am häufigsten verschriebene Medikament mit wenigen Nebenwirkungen. Doxycyclin ist eine günstigere Alternative, kann aber Lichtempfindlichkeit verursachen. Mefloquin wird aufgrund möglicher neuropsychiatrischer Nebenwirkungen seltener verwendet.

Mückenschutz ist mindestens genauso wichtig wie die medikamentöse Prophylaxe. Anopheles-Mücken, die Malaria übertragen, sind hauptsächlich zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang aktiv. Lange, helle Kleidung, Insektenschutzmittel mit DEET (mindestens 30 Prozent) und imprägnierte Moskitonetze sind unverzichtbar.

Die Küstenregion um Mombasa und Malindi hat ein geringeres Malariarisiko als das Inland, dennoch sollten auch hier Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Standardimpfungen überprüfen

Vor jeder Fernreise sollten die Standardimpfungen überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden:

  • Tetanus und Diphtherie sollten alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Bei Verletzungen in Kenia ist ein aktueller Tetanusschutz besonders wichtig.
  • Pertussis (Keuchhusten) wird meist in Kombination mit Tetanus und Diphtherie geimpft und sollte alle 10 Jahre aufgefrischt werden.
  • Masern, Mumps, Röteln sind besonders für nach 1970 geborene Erwachsene relevant, die möglicherweise keinen vollständigen Schutz haben.
  • Influenza sollte besonders in der kenianischen Regenzeit (März bis Mai und Oktober bis Dezember) aktuell sein.

Zeitplanung für Impfungen

Die Planung der Impfungen sollte mindestens 4-6 Wochen vor der Reise beginnen. Einige Impfungen benötigen Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten, und manche erfordern mehrere Dosen in bestimmten Abständen.

6-8 Wochen vor der Reise:

Termin beim Tropenmediziner oder Hausarzt vereinbaren, Impfplan erstellen

4-6 Wochen vor der Reise:

Erste Impfungen durchführen, Malariaprophylaxe besorgen

2-3 Wochen vor der Reise:

Zweite Impfungen falls nötig, Reiseapotheke zusammenstellen

1 Woche vor der Reise:

Letzte Impfungen, finale Gesundheitschecks

 

Kosten und Kostenübernahme

Die Kosten für Reiseimpfungen variieren je nach Impfstoff und Anbieter. Hepatitis A kostet etwa 60-80 Euro, Hepatitis B etwa 50-70 Euro pro Dosis, Typhus etwa 25-35 Euro. Viele Krankenkassen übernehmen mittlerweile die Kosten für Reiseimpfungen ganz oder teilweise. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Krankenkasse über die Erstattungsmöglichkeiten.

Private Krankenversicherungen übernehmen meist alle empfohlenen Reiseimpfungen. Auch einige gesetzliche Krankenkassen haben ihre Leistungen in diesem Bereich erweitert.

 

Besondere Risikogruppen

Schwangere sollten Kenia-Reisen möglichst vermeiden, da das Malariarisiko für Mutter und Kind erhöht ist und viele Impfungen in der Schwangerschaft nicht möglich sind.

Kinder benötigen angepasste Impfpläne und Malariaprophylaxe. Die Dosierung der Medikamente richtet sich nach dem Körpergewicht.

Chronisch Kranke und Immungeschwächte sollten sich unbedingt von einem Tropenmediziner beraten lassen, da sie ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben.

 

Reiseapotheke

Neben den Impfungen sollten Sie eine gut ausgestattete Reiseapotheke mitführen. Durchfallmedikamente, Schmerzmittel, Wunddesinfektionsmittel und persönliche Medikamente gehören zur Grundausstattung. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor ist in Kenia unerlässlich, da die Äquatorsonne sehr intensiv ist.

Die medizinische Versorgung in Kenias Städten ist grundsätzlich gut, in abgelegenen Gebieten jedoch eingeschränkt. Eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport ist daher dringend empfehlenswert.

Die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel zu einer gesunden und unbeschwerten Kenia-Reise. Lassen Sie sich frühzeitig von einem Tropenmediziner beraten und planen Sie genügend Zeit für alle notwendigen Impfungen ein. Mit der richtigen Prophylaxe können Sie Ihre Safari-Abenteuer in vollen Zügen genießen, ohne sich Sorgen um Ihre Gesundheit machen zu müssen.